Ein Sankey Trailer

Interessant wie genau die Besucher des Blogs die Seiten lesen. Auf der Wunschliste steht geschrieben, das irgendwann einmal ein Sankey ins Haus muss. So wurde ich Anfang 2014 auf eine Vakanz hingewiesen, die zudem noch fast um die Ecke in der Nähe von Schwarmstedt zu erwerben war. Nachdem die per Email ausgetauschten Bilder keine Katze im Sack vermuten ließen, haben wir nicht lange gefackelt und unternahmen einen Ausflug in die Wedemark – Rote Nummernschilder im Handgepäck. Zum Verkauf stand ein trommelgebremster Sankey MK 2 Widetrack mit Plane und Spriegel in einem für das Alter entsprechend gutem Zustand. Der Trailer sollte ebenfalls bereits auf 12V umgebaut sein.

Neben dem Sankey selbst gab es zusätzlich noch einen weiteren Satz Felgen samt Reifen dazu, die original Persenning war auch dabei. Einziger Wermutstropfen am Objekt der Begierde: Der Trailer ist Baujahr 1985 und daher noch mit einer Sacol Auflaufeinheit ausgerüstet. Die schwitzt von Haus aus immer ein bisschen. Sofern hier einmal Ersatzteile benötigt würden, ist die Beschaffung derer schwierig.

Der Kauf wurde per Handschlag besiegelt. Der Besitzer des Trailers fährt selbst einen ExMOD, daher war der Trailer noch mit NATO Steckdose ausgerüstet. Diese Kleinigkeit war im Vorgespräch untergegangen. Freundlicherweise schleppte uns der Käufer den Trailer bis vor die Tür, bei Pizza und Cola wurde noch bis in die Nacht bei uns der Küche gefachsimpelt.

Warum ein Sankey Trailer ? Weil er einfach an einen Land Rover Defender gehört! Neben den Transportgelegenheiten für einen Anhänger, die Haus, Hof und Garten so mit sich bringen, soll der Sankey vorallem als Campingtrailer dienen. Sofern man an einer schönen Stelle mehr als nur eine Nacht verbringen möchte, ist Auf- und Abbau des Dachzeltes am Morgen bzw. Abend auf Dauer doch nervtötend. Ein Sankey selbst kann im Lager mit aufgebautem Dachzelt zurückgelassen werden während man im Defender selbst unterwegs ist.

Für die Nutzung des Trailers auf Reisen bestehen im wesentlichen 4 Optionen:

1. Spriegelkonstuktion für das Dachzelt

Auf der Wanne wird ein Spriegel montiert, der stabil genug ist das Zelt selbst samt 2 Personen zu tragen. Das Zelt muss dabei auf einer Höhe von mind 180cm gebracht werden, damit weiterhin der Zeltraum unter dem Zelt montiert werden kann. Für einen solchen Spriegel könnte zusätzlich noch eine Plane geschneidert werden, damit weiteres Equipment geschützt in der Wanne transportiert werden kann. Vermutlich mit angemessenen Budget realisierbar. Nachteile hier:

  • Hoher Schwerpunkt des Trailers
  • Plane anfällig bei Fahrten mit Trailer im rauen Gelände

 

2. Dachzeltmontage auf Deckel
Die Wanne des Sankey kann mit einem Deckel bzw Klappe versehen werden, auf der direkt das Dachzelt montiert wird. Vermutlich die Budget schonenste Variante. Nachteile hier:

  • Zeltraum kann nicht montiert werden, da Dachzelt in Wannenhöhe
  • Zugang zur Wanne und Ladung durch Dachzelt eingeschränkt
  • Nutzung als Lastenesel nur bei Demontage von Dachzelt und Deckel möglich

 

3. Hardtop Variante
Anstelle von Spriegel und Plane wird ein Hardtop auf der Wanne montiert. Das Hardtop ist unempfindlich bei Kontakt mit Ästen und Buschwerk. Der Laderaum könnte verschlossen werden. Nachteile hierbei allerdings:

  • Aufwändiger (=teuer) Bau des Hardtops
  • Gewicht

 

4. Dachträger Hubkonstruktion

Die Amerikaner haben mit dem XVenture Trailer einen wie ich finde ordentliches Konzept realisiert. Die verfügbaren Optionen des Trailers sind genau wie bei europäischen Anbietern für Normalsterbliche nicht bezahlbar, trotzdem hat das Hubsystem mit Dachträger seinen Charme. Auch hier ist als Nachteil zu bewerten

  • Aufwändiger Bau des Hubsystems (teuer)
  • Wann muss per Persenning oder Deckel verschlossen werden

 

Ein kompletter Individualumbau kommt nur bei Lottogewinn in Frage.

Es bleibt die Frage offen, ob ein Schlosser / Karosseriebauer einen Umbau zu fairem Budget realisieren kann. Neben dem Umbau soll der Sankey sandgestrahlt, grundiert und neu gestrichen werden.