Korrosionsschutz

Das Alter eines Defenders erkennt man u.a. am Zustand seiner Hecktraverse. Nach nunmehr 9 Jahren haben Salz und schlechte Witterung Spuren hinterlassen und die ersten großen Rostteppiche haben sich gebildet. Der Zustand des Crossmembers ist zwar noch gut und weit von Durchrostung entfernt, aber Prophylaxe kann auch hier nicht schaden. Gegen ein bisschen Patina am Auto habe ich nichts, ständig dreckige Klamotten beim Ein- und Ausladen an der Hecktür müssen aber auch nicht sein.

Was also tun? Der alte Lack, Rost, Dreck und Fett müssen runter und eine neue Farbschicht muss aufgebaut werden. Dreck und Fett werden mit Bremsenreiniger entfernt. Rost, alter Lack und sonstiges nicht näher zu identifizierendes Zeugs wurden mit Drahtbürste und Schleifpapier in 60er Körnung entfernt. Dem Einsatz von Drahtbürsten-Aufsätzen an Bohrmaschinen und dergleichen ist abzuraten, da durch die hohe Drehzahl Hitze entsteht und ggf. die Poren des Metalls zugeschmiert werden. Somit wird auch Rost verdeckt und die folgenden Behandlungen mit Lacken und Konvertern schlagen fehl.

Für die Wahl der passenden Grundierung / Lackierung wurde die Institution Dirk Schucht vom Korrosionsschutzdepot konsultiert. Empfohlen wurde zuerst der Einsatz von Kovermi als Konverter. Vorhandener, auch nicht sichtbarer Rost, wird durch Kovermi in Eisen-Tannin gewandelt und ist damit unschädlich. Nach einer Trockenzeit von 3h für Kovermi können ohne weitere Behandlungen die weiteren Lackschichten folgen. Für die Lackierung wurde Brantho-Korrux 3in1 empfohlen, da hier keine zusätzliche Grundierung erforderlich ist. Brantho-Korrux 3in1 hat einmal getrocknet einen leicht seidenen Glanz, weswegen die Wahl auf Brantho-Korrux Nitrofest fiel. Einmal durchgehärtet kommt der Lack in Ungefähr dem Original gleich.

Für eine möglichst glatte Oberfläche ohne Orangenhaut und Pinselstriche wurde das eh schon sehr dünnflüssige Nitrofest zusätzlich noch um 10% verdünnt. Aufgetragen wurde mit Rolle bzw. Pinsel, da kein Kompressor im Hause ist. Nachdem die 1. Schicht nun fast durchgetrocknet ist, bleibt lediglich eine minimale Orangenhaut zurück. Vor dem Auftragen von weiteren Lackschichten sollte die 1. Schicht vollständig ausgetrocknet sein. Es folgen 2 weitere Schichten, die in kürzen Abständen aufgetragen werden können. Für einen optimalen Schutz ist es insbesondere Wichtig, die Kanten und Übergänge sauber zu streichen und mit Lack zu versorgen.

Spannend hier natürlich die Frage, wie  langfristig die Behandlung anhält und sich der ganze Aufwand gelohnt hat. Für die Konservierung der Hohlräume der Hecktraverse kommt weiterhin FluidFilm zum Einsatz. Die Innenseiten der Traverse werden weiterhin mit PermaFilm konserviert.

Prophylaxe gegen schlechte Laune

ProphylaxeDer Bodenplatten sitzen und knarren nicht, alles ist Gut. Aber was ist wenn die Platten im nächsten Jahr doch mal heraus müssen? Vieleicht war bis dahin eine Tiefe Furt dabei oder die Fuhre wurde im jugundenlichen Leichtsinn in Loch 17 versenkt? Die Konsequenz: Nietmuttern und Schrauben sind zusammkorrodiert. Beim Lösen drehen sich dann Nietmuttern mit Schrauben und was folgt ist Schraube ausbohren, fluchen und vieles mehr. Also Vorsorge und heute alle Schrauben noch mal einzeln raus, gefettet und handwarm wieder angezogen. Ehrlich gesagt: Früher oder später wird es sowieso passieren das eine Mutter ausgeleiert ist und aufgebohrt werden muss. Schön wenn ich diesen Moment damit herauszögern konnte.