Die Motorkraft wird beim Land Rover Defender über Antriebswellen auf die Achsen gegeben. An den Enden dieser Wellen befinden sich Kreuzgelenke, mit denen Achse bzw Getriebe miteinander verbunden sind. Da ein Defender im Gelände stark verschränkt und sich die Achsen bewegen, verfügen die Antriebswellen zusätzlich jeweils eine Schubstrebe, um die Abstandsänderung zwischen Getriebe und Achse bei Gelände / Verschränkungsfahrten zu kompensieren.
Klar soweit? Von vorne nach hinten also zusammengefasst:
Diff Vorderachse – Kreuzgelenk – kurze Antriebswelle VA inkl Schubstrebe – Kreuzgelenk – VTG Verteilergetriebe – Handbremstrommel – Kreuzgelenk – Schubstrebe – Antriebswelle HA – Kreuzgelenk – Diff Hinterachse. Der Serviceplan des Defenders sieht vor, die Kreuzgelenke soweit mir bekannt alle 20.000 KM zu schmieren. Wer länger etwas von den Gelenken haben will, tut dies jedoch öfters und regelemäßig. Vor jeder grösseren Offroadfahrt kann ein abschmieren auch nicht schaden.
Benötigt wird hierzu nur eine Fettpresse, ein flexibler Panzerschlach von mind 30cm Länge und eine Kartusche mit Fett. Land Rover schreibt hier ein Fett der Spezifikation NLGI 2 Litiumfett vor. Zu schmieren sind dann die 4 Kreuzgelenke und die beiden Schubstreben. Die Kreuzgelenke und Schubstreben besitzen Schmiernippel, über die das Fett in die Teile des Antriebsstrangs gedrückt wird. Die Schubstreben versorge ich jeweils mit 3 Hüben, die Kreuzgelenke befülle ich soweit, bis altes Fett im Gelenk an den Seiten austritt. Überschüssiges Fett fliegt durch die Rotation der Gelenke einfach weg.
Ein klein wenig nervig bei dieser Wartung: Durch Höherlegung, andere Fahrwerke ist es mitunter schwierig, durch die vorgegebene Verschränkung zwischen Kardanwelle und Kreuzgelenk die Fettpresse auf die Schmiernippel gesetzt zu bekommen. Ggf. muss das Fahrzeug hier ein wenig Vorwärts / Rückwärts bewegt werden. Es ist ebenfalls hilfreich, den Kopf am Panzerschlauch abzufeilen.