16.02.2018 – Prolog
Freitag am frühen Nachmittag: Ab eins macht jeder seins oder wie war das? Nun soll die verrückte Idee aus vorletztem Jahr in die Tat umgesetzt werden: Im tiefsten Winter zum Nordkapp fahren! Zu dritt wollten wir Samstag von Buchholz in der Nordheide aus das Road Adventure starten. Das Auto war die Tage vorher schon gepackt, noch schnell den Out of Office Autoreply gesetzt und ab nach Hause. Gegen 14:00 Uhr hatte sich Roman angemeldet, der am Morgen von Prag aus gestartet war. Nach einem Kaffee fuhren wir die knapp 170 km nach Buchholz schon einmal im Konvoi. Eine sehr gute Freundin von Roman hatte uns angeboten bei ihr zu übernachten. Der 3. Mitfahrer Michael wohnt ebenfalls in Buchholz und kam ebenso zu unserer Unterkunft. Bei Pasta, Lamm und etlichen Flaschen Wein wurde es dann doch ein langer und lustiger Abend, obwohl wir doch am nächsten Tag morgens früh schon starten wollten …
17.02.2018 – Bucholz (DE) – Jönköping (SE) – 646 km
Noch etwas angeschossen vom Abend zuvor wurden wir beim Frühstück und einigen Kaffee langsam wach. Auch wenn es am Frühstückstisch schon wieder einiges zu lachen gab gewann dann doch die Vernunft und wir stellten die Defender noch schnell für ein Abschiedsfoto auf die Strasse, bevor die heutige Etappe startete.
Wir hatten uns das Ziel gesetzt, Abends Jönköping in Schweden und starteten in Richtung Fehmarn. Von Puttgarden nach Rodby wollten wir die 1. Fähre nehmen, später dann die Fähre von Helsingborg nach Helsinggor. Gegen 12:00 erreichten wir die Ticketschalter der Vogelflug Linie auf Fehmarn. Wie die Lemminge stellten wir uns in der Reihe nach an einem Kassenhaus an, obwohl noch andere Spuren frei waren. Ich selbst war der Letzte in der Reihe und eben als ich die Kreditkarte durch das Gerät zog schlossen sich die Schranken hinter meinen Vordermännern, als diese über den Anleger auf die Fähre fuhren. Hupen, Winken und Bitte Bitte halfen nicht, die Fähre legte pünktlichst ohne mich ab. Auch wenn man meinen könnte, das 3 Defender am Stück sicherlich in einer Gruppe reisen … Dann nehme ich wohl die nächste Fähre 30 min später. Roman und Michael hatten derweil an der ersten Tankstelle in Dänemark nach dem Zoll die Kaffeepause vorbereitet. Die Fahrt nach Dänemark sowie die nächste Fährüberfahrt verliefen soweit problemlos. In Schweden angekommen suchten wir unterwegs über Booking ein Hotel in Jönköping. Ansprüche hatten wir – insbesondere nach so einem langen Stint – keine besonderen und entschieden uns daher für eine Bettenburg am Stadtrand, von der wir am nächsten Tag schnell wieder Meter machen konnten.
18.02.2018 – Jönköping (SE) – Mora (SE) – 430 km
Mit 10 Grad unter Null war es in Jönköping nicht wesentlich kälter als bei uns in Deutschland. Allerdings war die Schneemassen seit der Ankunft in Schweden über Helsingborg schon deutlich mehr geworden. Nach einem ordentlichen Frühstück starteten wir in Richtung Mora, dem Ziel für heute. Anstelle eines Hotels hatten wir uns beim Frühstück das urige Prinsgårdens Hostel ausgesucht. Auf dem Weg dorthin nahm die Schnee und Eisdecke auf den Strassen langsam zu. Trotz Kaffeestop an einem See erreichten wir Mora am frühen Abend. Unser Hostel war zwar mit einer Küche ausgestattet, wir entschieden uns jedoch für einen Spaziergang im leichten Schneefall in Richtung Stadt, um dort etwas für ein Dinner zu finden. Ein einfacher Imbiss sollte uns für heute genügen.
19.02.2018 – Mora (SE) – Vilhelmina (SE) – 529 km
Über Nacht hatte es tatsächlich noch ein wenig weiter geschneit. Unsere Landys waren am morgen mit weißem Puderzucker überzogen. Nach ein paar Kaffee mussten wir uns ein Frühstück jedoch zuerst einmal verdienen: Roman hatte von seiner Schrauber einen Satz Nokian Hakkapelitta LT samt Spikes bekommen, die jetzt aufgezogen werden wollten. Bis hierhin hatte er es noch auf den MTs geschafft, auf den folgenden Kilometern sollten richtige Winterreifen jedoch die eindeutig bessere Wahl sein. Die Reifen waren schnell gewechselt, allerdings passten die im Umfang grösseren MTs nicht mehr zwischen die Radkästen im Laderaum des Neunzigers. Also verfrachteten wir kurzerhand 2 der Reifen auf Michaels Dachträger. Frühstück dann bei McDonnalds mit kostenlosem WiFi. Für die Tagesetappe standen Vilhelmina oder Dorothea zur Diskussion. Schlussendlich hatte irgendwer eine Dorothea nicht in guter Erinnerung behalten und so legten wir Vilhelmina als Tagesziel fest.
Dem gleichnamigen Hotel sollte ein Restaurant angeschlossen sein, also würden wir heute Abend für das Dinner nicht mehr laufen müssen. Das Navigon wollte uns den Inlandsvägen weiter in Richtung Norden lotsen. Den Linksknick über Sveg und Ulvkälla wollten wir allerdings nicht mitmachen und wir fuhren daher über die 310 und 296 direkt über Ytterhogdal zurück auf den Inlandsvägen. Wir wurden auf diesem kurzen Ausflug mit schönen Waldwegen, Aussicht und verträumten Dörfern belohnt. Mittlerweile hatte sich dann auch eine geschlossen Eis- bzw. Schneeschicht auf den Straßen etabliert. Dies hatte zur Folge, das die Fahrzeug 2 und 3 in der Kolonne permanent mit Eiskristallen beschneit wurden und die Wischerblätter vereisten. Seit dem Tunesien Trip hatte ich bereits Bosch Aero Twin Flachbalken Wischerblätter montiert, die mit den Umständen und der Kälte problemlos fertig wurden. Die beiden Jungs hinter mir hatten jedoch erheblich mit ihren vereisten Wischerblättern zu tun nun uns mussten für freie Sicht kämpfen. Ebenso begann der Kühler an Romans Defender zu vereisen. Wir opferten (zerschnittten) eine Isomatte und schraubten diese vor den Kühlergrill , um eine weitere Vereisung zu unterbinden. Das Winter Wonderland hatte sich in diesen Regionen mittlerweile perfekt ausgebildet. Auch wenn die Inlands-Fernstraße gut geräumt war, stapelte sich der Schnee mittlerweile meterhoch neben der Strecke. Das dies abseits der Hauptstraßen anders sein musste, wurde uns bei einem Tankstopp bewusst: Ein paar Einheimische tauchten mit ihren Skidoos aus dem Nichts auf um ebenso an der Tankstelle neuen Sprit zu fassen. Aufgrund der Entfernung erreichten wir Vilhemina spät am Abend. Die Küche war eigentlich bereits geschlossen, für die Landyfahrer improvisierte man jedoch gern Fish & Chips zum Abendessen. Wir kamen sehr gut voran. Vom Inlandsvägen hatten wir eigentlich genug uns so beschlossen wir am nächsten Tag Kiruna mit einem Schlenker über Arjeplog am Abend erreichen zu wollen.
20.02.2018 – Vilhelmina (SE) – Kiruna (SE) – 673 km
Die heutige Etappe sollte mit die Längste werden, dementsprechend klingelte der Wecker früh. Das Hotel war relativ gut als Businesshotel gebucht. Neben den durchreisenden Geschäftsleuten waren die dort vorhandenen Tagungsräume gut belegt. Noch in Vilhelmina wollten die Jungs das überfällige Thema mit den abgenudelten Scheibenwischern erledigen. Die Beschaffung der kleinen Defender Wischer war jedoch nicht so einfach. An der 2. Tankstelle im Ort konnten wir zumindest für die Fahrerseite jeweils einen neuen Wischer organisieren. Wir begannen für noch ca 150 km auf dem Inlandsvägen, bevor wir diesen in Sorsele verließen um einen Schlenker über Arjepblog zu fahren. Warum denn nun Arjeplog um Himmels willen? Jedem Gearhead sollte Arjeplog als Hochburg für die Wintererprobung von neuen Fahrzeugen bekannt sein. Aufnahmen von Erlkönigen in verschneiter Landschaft entstehen meist in dieser Region.
Der Defender Nachfolger war als Muletto genau in dieser Region bereits “geschossen” worden und die Fotos waren in den einschlägigen Mengen herumgegangen. Vielleicht wird uns ja ein Blick auf einen seriennahen Prototypen auf einer Nebenstraße vergönnt. Schließlich habe ich eine Kiste Bier darauf verwettet, das uns der Nachfolger auf dem Pariser Autosalon im Oktober 2018 präsentiert werden wird. Ich mache es kurz: den Kollegen aus Solihull war es wohl zu kalt oder sie waren noch nicht so weit. Dafür waren die Kollegen aus München (X2), Stuttgart (S-Klasse), Ingolstadt (TT) und Zuffenhausen (718 GTS) jedoch fleißig am testen. Auch Quadrifoglio und Levante waren zu bestaunen. Im örtlichen Kaffee mischten wir uns unter das Testfahrervolk und gönnten uns ein Rentier-Baguette zum Mittag. Dann ging es weiter in Richtung Kiruna. Eine Elchkuh und Kalb konnte ich grade noch so aus dem Augenwinkel erblicken. Es sollte die einzige Begegnung mit einem lebenden Elch auf dem Trip bleiben. Elch Steaks sind lecker. Heute sollten wir kurz vor Jokkmokk auch den Polarkreis überfahren. Der Weg dorthin erwies sich jedoch als schwieriger. Die Straße führte eine gewisse Zeit über ein kleines Hochland, auf dem die Strassen mehr schlecht als recht geräumt waren. Das Fahren war anstrengend. Zudem sanken die Temperaturen nun am späten Nachmittag unter -15 Grad und die Heizung im Defender konnte den Innenraum nicht mehr auf Temperatur halten. Das Lenkrad fasste sich oben links wirklich unangenehm kalt an, das konnte ja noch Lustig werden. Eben noch im Zwielicht erreichten wir den Polarkreis.
Die restlichen 200 km bis Kiruna sollten wir nun auch noch schaffen. Glücklicherweise wurde die Straßenbedingungen auch langsam wieder ein wenig besser. Als Unterkunft diente uns in Kiruna die einzig verfügbare – eine Jugendherberge. Umso erstaunlicher war es, das der Herbergsvater nebenbei ein Spezialitäten Restaurant mit einer unendlich großen Wein und Bierauswahl betrieb. Wir schlemmten also Rentier, Cloudberries und andere lokale Spezialitäten an diesem Abend bei einem erlesenem Wein. Auch wenn wir uns nun in der Aurora Borealis Zone befanden waren wir einfach zu groggy um aus dem Lichtsmog der Metropole Kiruna zu entfliehen um ein paar Aufnahmen zu versuchen.
21.02.2018 – Kiruna (SE) – Enontekiö (FI) – 296 km
Morgens beim Frühstück fanden wir inmitten einer amerikanischen Klassenfahrt wieder. Ein Kontrast zu den eher ruhigen Tagen zuvor. Wir mussten feststellen, das die Touristensaison hier scheinbar auf Hochtour lief. Ein freier Platz auf einer Führung durch Europas grösste Erzmine war erst ab April wieder verfügbar, Übernachtungen auf der Aurora Sky Station waren ebenso für Wochen ausgebucht. Vor ein paar Wochen sah das noch ganz anders aus. Irgendwie war das aber auch nicht Schlimm, die Freiheit den Tag individuell gestalten zu können war uns wichtiger. Die Nacht hatte nun deutlich unter -20° C gehabt. Der Anlasser am Td5 brauchte am morgen eine gefühlte Ewigkeit um den Motor aufzuwecken. Ich habe nur eine Airtop STC Luftstandheizung verbaut. Michael hatte an seinem Defender Td5 zumindest eine Wasserstandheizung verbaut, sein Wagen sprang mit vorgewärmten Kühlwasser ohne grosse Probleme an. Am schnellsten sprang der Motor an Romans über 20 Jahre altem Defender an: Ein Vorbesitzer hatte einen Defa Motorvorwärmer montiert. Es fehlten jedoch die Kabel, die Roman erst zu diesem Trip beschafft hatte. Sein Auto hing also fortan die Nacht über an einer Steckdose damit der Motor morgens sofort wie ein Uhrwerk lief. Was uns blieb war ein Besuch im Icehotel, das nur eine halbe Stunde von Kiruna entfernt an einem zugefrorenem Fluss lag. Auch hier war ordentlich etwas los. Aufgrund der Preise vermutlich weniger Gäste und eher Touristen wie wir. Natürlich mussten wir Eintritt bezahlen, um die Anlage bestaunen zu können – ca EUR 30 pro Nase. Dei Skulpturen in den Suiten waren allesamt imposant und grossartig anzusehen. Jedes Zimmer hatte sein eigenes Motto und und wurde von einem anderen Künstler gestaltet. Wirklich erstaunlich, was für tolle Figuren und Atmosphäre mit Geschick und ein bisschen Illumination trotz der Kälte erreichen lassen. Wir sind ungefähr eine dreiviertel Stunde im Icehotel unterwegs gewesen. Drinnen war es deutlich wärmer als draußen, allerdings auch immer noch deutlichst unter Null und es wurde unangenehm.
Zu Besuch komme ich gerne wieder, allerdings nicht über Nacht. Letzteres wäre dann doch zu kalt. Es empfiehlt sich ein Besuch in den Abendstunden, da hier dann die Icebar auch geöffnet hat. Von Jukkarsjärvi fuhren weiter in Richtung Alta und Norwegen. Vermutlich würden wir es nicht bis zum Meer schaffen, über die Unterkunft wollten wir heute spontan auf dem Weg entscheiden. Bei Kaiserwetter, d.h. Sonnenschein und stahlblauer Himmel, hatten wir es eh nicht so eilig und genossen das Winter Wonderland entlang der Strasse.
Wir hatten hier auch Kontakt mit einer Rentier-Dame, die etwas verwirrt auf der Straße umher lief und den Anschluss zu ihrer Gruppe suchte. Wir überquerten den Grenzfluss zu Finland und folgten diesem in Richtung Nordwesten. Die finnische Tundra, zusammen mit dem zugefrorenem Fluss und den Bergen dahinter bot bei der permanent tiefstehenden Sonne ein wunderschönes Panorama. Immer Sommer würde das vermutlich ebenso sein … zuzüglich 3 Billiarden Mücken. Entlang des Flusses hatten wir eine Lodge als Unterkunft ausgemacht und gebucht. In dem geräumigen Holzhaus hätte man es durchaus auch länger aushalten können, nicht zuletzt wegen des guten angeschlossenen Restaurants. Ebenso hatten wir eine eigene Sauna in der Hütte, die wir nach anfänglichen Bedienungsschwierigkeiten doch zum Laufen bekamen. Während Roman sich bereits abgelegt hatte, kam ich mit Michael bei 3 Gängen ordentlich ins Schwitzen. Beim Abkühlen draußen vor der Tür hatte sich mittlerweile eine Wolkendecke über uns geschoben. Also heute Nacht wieder keine Aurora Borealis.
22.02.2018 – Enontekiö (FI) – Sørkjosen (NO) – 226 km
Da wir in den letzten Tagen ordentlich Meter gemacht hatten, konnten wir ab jetzt trödeln. Der einzig verpflichtende Termin auf der ganzen Tour lag darin, am Freitag in Alta zu sein. Unser 4. Mitfahrer Jarda konnte sich nicht für die komplette Zeit von seinen dienstlichen und privaten Verpflichtungen freimachen und sollte Freitag Nacht in Alta einfliegen. Entsprechend länger viel heute das Frühstück im finnischen Tundrea Ressort aus. Ein Blick auf das Thermometer verriet, das es minus 24°C hatte. Es muss über Nacht also ordentlich geknackt haben. Entsprechend orgelte mein Td5 an diesem morgen über eine halbe Minute, bis er zum Leben erwachte. In Skibotn sahen wir dann den ersten Fjord und Wasser. Dieser war nicht sonderlich groß aber dennoch imposant. In den nächsten Tagen sollte es immer am Wasser entlang bis nach Alta gehen. Wir hatten Zeit, also führen wir einen Schlenker über Tunnel und Brücken auf eine der vorgelagerten Inseln bis Skjervoy, ein kleines verträumtes Fischerdorf das zum verweilen und Kaffeepause einlud. Von dort ging es dann gestärkt wieder zurück bis nach Sørkjosen, wo wir uns ein Hotel genommen hatten. Der Himmel war fast wolkenfrei – vielleicht würde es ja heute mit den Polarlichtern klappen. Vor dem Essen gingen wir noch einmal vor die Tür und unsere Neugier wurde belohnt. Mit blossem Auge zeichneten sich graue Streifen am Himmel ab, die irgendwie anders aussahen also normale Wolken. Im Display der Kamera erschienen diese Streifen leuchtend grün. Wir hatten also immerhin Nordlichter gesehen, auch wenn diese sehr schwach waren. Unsere Aurora Apps auf unseren Handys hatten dies auch vorhergesagt. Die Intensität der Polarlichter hängt mit der Sonnensturm Aktivität direkt zusammen. Die Sonnenstürme durchschreiten einen Zyklus von 11 Jahren, der letztmalig seinen Höhepunkt in 2013 bzw. 2014 hatte. In 2018 waren wir also quasi noch am Anfang betreffend der Intensität. Nach dem Essen ließen uns die ersten Sichtungen am frühen Abend dann aber doch nicht Ruhe und wir gingen trotz Kälte noch einmal vor die Tür. Wie abgesprochen färbte sch der Himmel in Teilen grün und wir konnten das Spektakel “Polarlicht” mit dem bloßen Auge verfolgen. Ein wunderschöner schwer beschreibbarer Anblick.
23.02.2018 – Sørkjosen (NO) – Alta (NO) – 277 km
Heute war noch einmal trödeln angesagt. Die 176 km bis nach Alta würden wir locker schaffen. Im TV der Lobby lief bereits die Übertragung der Olympischen Winterspiele aus Pyoengchang. Wir hatten ja nun einen Tschechen dabei, und in den letzten Tagen hatten wir uns ebenso über die Goldmedaille der Snowboarderin Ester Ledecká im Super G (!) gefreut. Heute stand das tschechische Hockeyteam gegen die Russen im Halbfinale … und das wurde im norwegischen TV übertragen. Overland suspended. Unsere Unterstützung hatte dann leider auch nicht zum Sieg verhelfen können. Am Nordmeer war es durch die Meeresströmungen nicht mehr so bitte kalt wie Schweden oder Finnland. Trotzdem spielten wir nach Ende der Übertragung das gewohnte Programm ab: Auto anmachen, das Getriebe Neutral im 5. Gang mitlaufen lassen, Sachen einräumen und auschecken, ein wenig Schwatzen und schon waren die Defender wenigstens ein bisschen warm gelaufen. Roman sprach mich auf einen Fleck unter meinem Auto an, der mir Abends bei der Ankunft allerdings auch schon aufgefallen war … der Fleck war also schon da. Vom Hotel aus fuhren wir direkt in Sørkjosen landeinwärts in einen Canyon hinein, der schöne Eindrücke versprach. Wir wurden mit wunderbaren Ausblicken belohnt. Auf dem Weg nach Alta entschlossen wir uns noch, einen Ausflug in Richtung Øksfjord der Ausblicke zu unternehmen. Nach 5 Kilometern auf der 882 merkte ich dann, wie das Bremspedal langsam Richtung Bodenblech durchsackte. Wegen Schnee und Eis waren wir sowieso nicht schnell unterwegs. Bei den vielen Tunneln, Kurven, Tälern und Kuppen war man jedoch doch häufiger einmal mit dem Fuss auf der Bremse. Bestimmt war nur irgendetwas festgefroren und ich Entschloss mich bis Øksfjord weiterzufahren. Dort am angekommen stellte ich mit erstaunen fest, das die Bremssättel auf der Beifahrerseite vorn und hinten tatsächlich komplett vereist waren. Nachdem das Eis abgeschlagen war, änderte sich jedoch nichts an der Bremsleitung. Nach Öffnen der Haube und Prüfung des Flussigkeitsreservoirs war dann jedoch klar, irgendwas hatte Leck geschlagen und das Problem war grösser als angenommen. Schließlich fand sich eine feuchte Stelle auf der Beifahrerseite zwischen Hinterachse und Beifahrer, an der die Bremsleitung offenbar gerissen war. Das Zweikreis-Brems-System des Defenders sollte eine Bremsung trotzdem ermöglichen. Aber mal ehrlich, bis der Koffer so zum stehen kommt dauert das einige (hundert) Meter. So schlichen wir also äußerst vorsichtig und noch vorausschauender weiter nach Alta. Die Jungs mussten noch Sprit Bunkern, und ich nutzte die Gelegenheit um an der Ford Werkstatt gegenüber nach Hilfe zu fragen. Die Mechaniker dort waren allerdings mit der Reparatur von Skidoos beschäftigt und es war keiner mehr im Hause, der Autos konnte. Am Freitag Abend bzw. Wochenende jemanden für die Reparatur zu finden, würde also schwierig werden. Nach Telefonaten mit dem ADAC, dem Automobilclub von Norwegen machte schließlich ein Angestellter im Hotel den Vorschlag, bei der örtlichen Shell Tanke nachzufragen. Dort Arbeitete nach Feierabend ein Russe auf eigene Rechnung an Fahrzeugen. Wir fuhren also zur genannten Tankstelle und nach einer Dreiviertelstunde des Wartens erschien dann der Freelancer. Er müsse nur noch schnell das passende Werkzeug von zuhaus holen, dann würde er das Auto reparieren. Kosten sollte das Ganze 125 NOK für Nutzung der Halle der Werkstatt, weitere 500 NOK für ihn. Wir hatten also einen Deal. Nach etwas über einer halben Stunde kehrte er mit dem Werkzeug zurück und wir konnten in die Halle fahren. Dort reparierte er eigentlich 2 Autos gleichzeitig, was aber nicht weiter Schlimm war. Mit der Flex war das defekte Stück Bremsleitung schnell herausgeflext. Genauso schnell war ein passendes Stück aus einem Bremsleitungsrest aus der Resteschublade herausgeschnitten. Im 3. Versuch war die Leitung dann auch dicht geflickt.
Vorne gossen wir knapp einen Liter Bremsflüssigkeit beim entlüften nach, bis das Pedal wieder ordentlich Druck hatte. Mittlerweile war es 23:00 Uhr durch, es lohnte nicht mehr ins Hotel zurückzufahren, da wir ja noch Jarda vom Flughafen abholen musssten. Mittlerweile war Roman – Michael hatte mich zur Werkstatt begleitet – auch an der Tankstelle eingetroffen. Im Lichtsmog von Alta konnte ließen sich keine Nordlichter ausmachen, also warteten wir die letzte Stunde im warm geheizten Terminal des Flughafens. Der Flieger von Jarda erschien pünktlich. Wir hatten alle einen langen Tag und wollten nur noch ins Bett.
24.02.2018 – Alta (NO) – Alta (NO) – 503 km
Der Wecker klingelte heute für einen Urlaubstag sehr früh. Das musste auch so sein denn heute wollten wir das Ziel der Reise, den Nordkapp, erreichen. Bis dahin waren es noch gut 235 km, die auch erst einmal gefahren werden wollten. Hinzu kommt die Besonderheit, das man in den Wintermonaten nicht einfach bis zum Nordkapp fahren kann. Die letzten 13 km dorthin müssen in Kolonne hinter einem Schneepflug gefahren werden. Die Norweger nennen das Kollonekjøring. Der Konvoi startet täglich 11:00 Uhr an der Kreuzung vor Skarsvåg. Zu spät kommen bedeutet also 2h vor dem Schlagbaum warten, bis der nächste Konvoi startet (weitere Informationen hier). Wir starteten kurz nach 07:00 aus Alta in Richtung Nordkapp bei absolutem Königswetter. Kein Wölkchen war weit und breit am Himmel zu sehen. Die am Morgen noch sehr tiefstehende Sonne färbte die Landschaft um uns herum in wunderschönes Rot / Orange. Erstaunt waren wir über die Wochenendhäuser der Norweger entlang des Weges. Die Fahrzeuge mussten wegen des Schnees direkt an der Straße geparkt werden. Um die teilweise über 500m entfernten Hütten überhaupt erreichen zu können sind dann Skidoos erforderlich. Ein wirklich sparsames Wochenendvergnügen. Wie die Norweger ihre Autos nach einem Wochenende bei -30° dann ohne Motorvorwärmung wieder zum Laufen bekamen, ist uns nach wie vor ein Rätsel. Scheinbar hatte wir wirklich Glück mit dem Wetter. Das es hier sehr schnell sehr anders aussehen wurde uns durch die Tunnel auf den letzten Kilometern zum Nordkapp bewusst. Diese konnten einzeln mitttels Schranke gesperrt und teilweise auch mit einem kompletten Schott verschlossen werden um Schneeverwehungen vorzubeugen. Glücklicherweise hatten wir diesbezüglich keine Probleme (bis auf die Schranke die nicht schnell genug öffnen wollte) und erreichten den Startpunkt des Konvois rechtzeitig vor Abfahrt. Einige Fahrzeuge waren bereits vor Ort, wir reihten uns einfach ein und warteten was passiert. Ein wenig später erschien dann ein Monster von Schneepflug samt Begleitfahrzeug. Die in der Kollonne aufgereihten Fahrzeuge wurde durch die Besatzung des Schneepfluges inspiziert und die Reihenfolge sortiert. Ein ziemlich großes und altes Wohnmobil durfte zwar mitfahren, aber zum Schluss. Während wir neu sortiert worden, erschien ein Konvoi von ungefähr 15 Porsche Cayenne Turbo. Na Klasse, die Porsche Driving Experience war also auch dabei, und natürlich fuhren die als erstes dem Schneepflug hinterher. Die Fahrt dorthin verlief ohne Zwischenfälle. Am Nordkapp angekommen wurden wir dann abkassiert, bevor wir unser Foto am “Northernmost Point of Europe” bekamen.
Die Zeit bis zur Rückfahrt verbrachten wir in der Nordkapp Halle mit Besichtigung eines kleinen Museums und Shoppen im von Andenken im Merchandiseshop. Mittlerweile wurde es auch Zeit zurückzufahren. Der 12:00 Uhr Konvoi war ausschließlich für Busse vorgesehen, aus denen sich Menschenmassen in durch die Halle in Bewegung setzten. Wir hatten uns für diese Nacht die Gargia Lodge außerhalb von Alta gegönnt. Eigentlich viel zu schön um dort nur zu übernachten und den nächsten Tag zu verschwinden. Die Unterkunft war weit genug von Alta entfernt und frei von Lichtsmog. Wir sollten heute Abend also wieder Nordlichter fotografieren können.
25.02.2018 – Alta (NO) – Pello (FI) – 440 km
Unser Ziel – das Nordkapp – hatten wir erreicht. Nun müssen wir mit 7 Meilenstiefeln die 3000+ km zurück in die Heimat. Der Start heute viel schon mal schwierig. Zum einen die super gemütlich eingerichtete Lodge, zum anderen das Kaiserwetter. Erst beim packen der Fahrzeuge viel uns auf, das sich keine 40m hinter dem Parkplatz der grosse Zwinger für die Schlittenhunde befand. Gestern Abend beim Fotografieren waren die Tiere mäuschenstill. Heute morgen hatten sie jedoch Hunger und machten bei der Fütterung ordentlich krach. Wir wollten die E45 in Richtung Süden entlang der Finnisch-Schwedischen Grenze fahren. Von unserer Lodge aus führte die Nebenstraße immer weiter und sollte genau auf der E45 enden. Nach Aussagen unserer Gastgeber sollten die letzten Kilometer allerdings höchstens für Schneemobile akzeptabel befahrbar sein. Im Sommer hätten wir die Herausforderung angenommen, nicht jedoch bei aktuell -24°C. Also fuhren wir zurück nach Alta um dann Richtung Süden den Heimweg anzutreten. Der Weg führte durch ansehnliche Schluchten Berge und Täler weiter nach Finnland. Tagsüber konnten wir den Temperaturrekord in den Büchern verzeichnen. Das Thermometer zeigte tatsächlich -30° Grad. Und als ich so dachte “man was sind wir verrückt” entdeckte ich einen Tourenfahrer mit Fahrrad auf der Strasse.
Das war wirklich verrückt. Die Auswahl an Unterkünften entlang der Strecke war heute nicht so üppig wie sonst, wir hatten uns daher für ein Motel direkt an der Hauptstraße entscheiden müssen. Das Motel war im 1. Stock einer Tankstelle untergebracht und sollte ebenso ein Restaurant beinhalten. Das Restaurant stellte sich dann als der Imbiss der Tankstelle dar, der an einem Sonntag Abend zudem nicht besetzt war. Glücklicherweise gab es gegenüber auf der anderen Straßenseite noch einen Döner Laden und wir mussten nicht hungrig ins Bett. Wir gönnten uns zu viert die größte Familienpizza, die es nördlich des Polarkreises für Geld zu kaufen gab. Lecker ! Während Jarda und Roman sich ablegten, heizten Michael und ich noch die Sauna in unserer kleinen Unterkunft an. In Finnland sind selbst die einfachsten Unterkünfte immer mit Sauna ausgestattet.
26.02.2018 – Pello (FI) – Lycksele (SE) – 465 km
Wenige Kilometer nach unserer Unterkunft in Pello (FI) sollten wir den Polarkreis erneut überqueren. Wir stoppten für das obligatorische Touristenfoto. Es ging dann noch etliche Kilometer entlang des Grenzflusses zwischen Finnland und Schweden entlang, bevor wir diesen überquerten und zurück nach Schweden fuhren. Für ein bisschen Abwechslung hatten wir das Navi auf die “kürzeste Route” programmiert. Bedeutet es sollte der direkt Weg genommen werden und gerne durften auch Nebenstraßen als direkte Verbindung zwischen den Hauptrouten genommen werden. Der Plan ging auf und wir wurden mit ein paar Streckenabschnitten durch tiefsten Wald belohnt. Über Nacht schien ein wenig Neuschnee gefallen zu sein oder zumindest war eine dieser Schotterpisten länger nicht geräumt worden. Kurz nachdem wir auf diese abgebogen waren ertönte Michael aus dem Funk: Ich stecke im Schnee. Etwas irritiert wendeten Roman und ich und fuhren zurück. Was sollte denn nun passiert sein, die Strecke ging doch eben bis auf die eine Kurve nur geradeaus. Michael hatte es geschafft und war von der Graden irgendwie rechts des Weges im Schnee gelandet. Wer die Schotterpisten in Schweden kennt weiß, das links und rechts neben den Straßen das Bankett tief abfällt. Im Winter Wonderland war das natürlich auf das Niveau der Straße zugeschneit. Wir brauchten etliche Versuche, bis wir Michael samt Auto aus dem Bankett gezogen hatten. Nach gefühlt weiteren 50m ertönte Michael dann erneut aus dem Funk: Ich stecke schon wieder im Schnee. Tatsächlich war es so. Seine neuen AT Reifen mochten das bisschen Pulverschnee offensichtlich nicht und hatten Probleme die Spur zu halten. Also rödelten wir erneut, um den Defender aus dem Schneehaufen zu ziehen. Schlussendlich war Michael befreit, allerdings wollte Roman beim Wenden einen Zug sparen und fuhr sich ebenso hoffnungslos im Bankett fest. 2 Reifenbreiten zu weit rechts oder links sind hier schon oft zu viel. Nachdem dann Roman auch aus der Schneewehe befreit war dann die klare Ansage: So schön es auch ist, nicht schneller als 50 km/h, sonst würde wir hier heute auf der Piste keine Meter schaffen. Gerade nachdem wir gemäßigt unseren Weg fortgesetzt hatten, kam uns eine Schwedin in einem Volvo entgegen.
Wohl etwas schockiert vom martialischen Anblick der Defender wich die Fahrerin beim 3 Fahrzeug ebenso eine reifenbreite zu weit nach rechts in den Schnee aus … und steckte wie wir zuvor fest. Natürlich drehten wir um und halfen bei der Bergung. Das waren jetzt 4 Bergungen auf 2 km in 1,5 Stunden. Es würde ein langer Tag werden bis wir das Hotel in Lycksele erreichen. Glücklicherweise schafften wir den Rest der Strecke ohne weitere Berge-Aktionen. Lycksele bietet eine Menge Möglichkeiten für den Wintersport, entsprechend größer waren die Hotel im Ort. Die Überraschung war das Restaurang 64 grader im Hotel Lappland, das unsere Gaumen mit lokalen Spezialitäten und einer großen Auswahl an erlesenen Weinen zu schmeicheln vermochte.
27.02.2018 – Lycksele (SE) – Hudiksvall (SE) – 410 km
Nach Frühstück und Tankstopp ging es weiter in Richtung Süden. Wir wollten es heute bis kurz vor Stockholm schaffen, um morgen dann in Stockholm genug Zeit für den Besuch des Vasa Museums zu haben. Der Weg führte uns nach einigen wunderschönen Nebenstraßen dann aber doch direkt auf die Küstenautobahn in Richtung Süden, auf der wir ab und zu einen Blick auf die gefrorene Ostsee erhaschen konnten. Aus dem anfänglichem Kaiserwetter wurden dann sehr schnell grau Wolken und am frühen Nachmittag begann es ein wenig zu schneien. Die Schneemenge selbst war eigentlich nicht wirklich das Problem. Das Problem war, das LKW und PKW vom Neuschnee unbeeindruckt ihre Fahrt fortsetzten. Neben dem Neuschnee von Oben kam also permanent der aufgewirbelte Schnee von unter der entgegenkommenden Fahrzeuge von unten. Nach einem LKW waren somit dann 100 Meter Blindflug angesagt, was das Fahren auf der Autobahn erschwerte. Wie gesagt ließen sich die Schweden davon nicht beeindrucken. Die Folge: Vollsperrung(en) wegen Unfall(en). So standen wir sage und schreibe 6h im Stau. Mittlerweile war es 21:00 Uhr und unsere Lodge würden wir so überhaupt erst nach Mitternacht erreichen. Glücklicherweise konnten wir die Unterkunft kostenlos stornieren und im 15 km entfernten Hudigsvall ein Hotel buchen, das wir gegen 23:00 erreichten. Die Restaurants hatten schon geschlossen, zum Dinner mussten daher Bier und Erdnüsse in einer lauschigen Sportsbar reichen. Neben Flatscreens, auf denen US Sport Ereignisse übertragen worden, war der ganze Raum mit Tischen wie Pool und anderen Spielen zugestellt.
28.02.2018 – Hudiksvall (SE) – Gränna (SE) – 590 km
Die Sportsbar war unserem Hotel angegliedert. Zum Frühstück saßen wir also schon wieder in der Bar. Dei grauen Wolken von gestern hatten sich verzogen und uns begrüßte mal wieder ein stahlblauer Himmel. Die 300 km nach Stockholm sollten wir also locker schaffen und genügend Zeit im Vasa Museum verbringen können. Der Weg dorthin verlief problemlos, obwohl Stockholm selbst nebst aller Stadtautobahnen komplett nicht geräumt war. Wir fuhren auf einer glatten zementierten Schneedecke, was in Ordnung war solange es an z.B. Ampeln nicht Bergab oder Bergauf gab. Der Besuch im Vasa Museum ist beeindruckend, auch wenn man nichts für Schifffahrt übrig hat. Die dort erzählte Geschichte über den Bau, Untergang, Bergung und Konservierung der schwedischen Galleone ist einfach Interessant.
Nach 2 h brachen wir auf zu unserem Tagesziel: Gränna, am östlichen Ufer des Vättern gelegen. Wir waren am Abend zuvor bei Bier und Erdnüssen mit ein paar Jugendlichen in Kontakt gekommen. Deren Empfehlung war es, unbedingt Gränna zu Besuchen das es als Zentrum für die Herstellung von Zuckerstangen in Schweden galt. Für uns Grund genug, dem Rat zu folgen. Wirklich nett: Das per Booking gebuchte Hotel rief an fragten wo wir denn blieben, da die Küche denn bald schließen wollte. Kurzerhand wurden wir zum Dinner an ein anderen Hotel verwiesen, übernachten konnten wir jedoch gerne.
01.03.2018 – Gränna (SE) – Tönning (DE) – 700 km
Nach dem Frühstück im wirklich schönen Gränna Hotel machten wir uns auf die Suche nach etwas Süßem.
Von dort fuhren wir nach Hamburg. Roman hatte in der Stadt eine lange Zeit gelebt und gearbeitet und Michael kam aus Buchholz ja nun auch quasi aus Hamburg. Für Jarda und mich also die idealen VIP City Guides. Die Tour begann am Willkomm-Höft in Hamburg Wedel. Auf der Elbe war jedoch weit und breit kein Kahn zu sehen, somit wurde auch keine Musik gespielt. Von dort ging es über Blankenese schnieke Villen kucken und dann weiter durch den neuen Elbtunnel auf die Köhlbrandbrücke. Scharf links und gleich wieder Retour durch den alten Elbtunnel. Der Landy passte haargenau in Fahrstuhl und Fahrspur mit ungefähr 2 cm Platz links und rechts an den Reifen. Auf dem Bürgersteig fahren ging ja nicht, denn der war wie immer voller Fußgänger und Fahrradfahrer oO. Reeperbahn, Binnenalster, Außenalster und wieder schick kucken. Hamburg kompakt im Landy ohne einen Schritt zu Fuss in 2 Stunden. Perfekt. Mittags gönnten wir uns Pasta bei Adronaco in Altona. Zudem wollten wir für unsere Gastgeberin Dani noch ein paar Flaschen Primitivo besorgen. Am Abend wurde viel bis spät in die Nacht gelacht und von den Erlebnissen der letzen beiden Wochen erzählt.
03.03.2018 – Buchholz (DE)
Ruhetag. So richtig passieren sollte nichts. Die einen fuhren zum Friseur während Roman sich in der Werkstatt vor Ort die Reifen wechseln liess. Spikes sind sowohl in Deutschland als auch in der Tschechien verboten. Die Sonne lockte und folgte ein Spaziergang auf den Brunsberg. Weitere Freunde trafen ein um sich von unseren Erlebnissen berichten zu lassen. Nach einem gemeinsamen Essen – heute Heidschnucken-Burger – ging es noch auf eine Revival Party in Hützel.
04.03.2018 – Epilog
Der Abschied viel nach dem Frühstück schwer. Wir hatten trotz der Fahrerei zwei super entspannende Wochen erlebt und jede Menge zu lachen gehabt.
Es nützte jedoch nichts, das Hamsterrad rief. Michael verabschiedeten wir schon in Buchholz. Mit Roman und Jarda fuhr ich noch die letzten Kilometer im Konvoi, bevor sich unsere Wege kurz vor Braunschweig trennten. Die beiden mussten heute noch weitere 450 km bis nach Prag schaffen. Ich selbst musste ebenso noch bis Abends warten, bis ich meinen ❤ Mensch endlich wieder in die Arme schließen konnte …