Seit nunmehr 6 Monaten steht ein 2. Defender als Daily auf dem Hof: Ein 90er TD4 von 2010 mit 2.4 Puma Ford Transit Motor. Ein schönes Auto. Nicht verbastelt und nicht zum verheizen in Offroad Geländen gedacht.
Allerdings bringt der TD4 mit dem neuen Motor auch neue Probleme: Auf dem Weg zur Arbeit meldete die Motorkontrolllampe irgendein Problem … I hate Mondays … Auf dem Parkplatz angekommen war dann auch schon fast klar, was das Problem sein musste: Beim Ausschalten des Motors fehlte das obligatorische “Jöteln” des AGR Ventils.
AGR steht für Abgasrückführung. Die Abgasrückführung ist notwendig, um die Erzeugung von giftigen Stickoxiden bei der Verbrennung im Motor zu verringern (Stichwort Abgasnorm). Durch das Beimengen von Abgasen zur frischen Luft wird der Sauerstoffanteil im Gemisch bei der Verbrennung verringert weswegen dann weniger dieser giftigen Stoffe entstehen. Wie man sich vorstellen kann, ist so ein mechanisches Ventil dann irgendwann einmal durch die Abgase verdreckt bzw. voller Ruß und wird nicht mehr einwandfrei arbeiten.
Am TD4 scheint genau dies nun der Fall zu sein, da das “Jöteln” ausbleibt. Beim Ausschalten des Motors wird das Ventil genau 3x bewegt, um Rußablagerungen zu lösen und die Funktionsfähigkeit zu erhalten. Hierbei entsteht dieses obligatorische Geräusch …
Zurück zur Diagnose: Für das Auslesen des Fehlerspeichers im Steuergerät habe ich mir ein OBD2 Dongle besorgt. Mit der entsprechende Software auf dem Smartphone lassen sich die aktuellen Fehlercodes auslesen. Im aktuellen Fall war der Fehler mit Code “P1103 MAF Sensor in Range but higher than expected” der Auslöser. Übersetzt: Ich habe mehr Luft gemessen als erwartet. Das Steuergerät vergleicht Ist- und Sollwerte und wirft bei zu großer Differenz einen Fehler. Ergo hat sich das AGR Ventil selbst verzögert und nicht wie gewünscht geöffnet bzw. geschlossen weswegen das Luft- / Abgasgemisch nicht stimmte. Oder der sog. MAP Sensor hat einen falschen IST Wert ermittelt. Nach Rücksetzen des Fehlers war der Fehler jedenfalls weg, mittlerweile macht das AGR selbst auch wieder die Geräusche …
Am Wochenende war also schrauben angesagt. Zuerst einmal werfen wir einen Blick auf den MAP Sensor. Dieser war total verdreckt und es ist ein Wunder das dieser Überhaupt noch etwas misst.

Probleme mit dem AGR sind bei TD4 Defendern leider keine Seltenheit wenn man in die entsprechenden Foren schaut. Der Defender hat nun 100.000+ km und man kann nur erahnen, wie das AGR Ventil von innen nun ausschaut. Ein Tausch des AGR Ventils ist jedoch nicht immer vonnöten, man kann dieses auch einfach wieder sauber putzen. Für heute bleibt es jedoch bei der Reinigung des MAP Sensors selbst, denn der Ausbau des AGR Ventils ist beim Defender TD4 nicht so einfach. Ein ausführliche Anleitung zum Ausbau findet man hier. Bei 3° Grad und Regen muss das einfach noch ein paar Tage warten …
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